75 Jahre Rhönklub ZV Oberweißenbrunn
Spagat zwischen Erfolg und Auflösung
Der Rhönklub feiert Geburtstag
Am 5. Januar 1950 gründet eine kleine Schar von 20 – 30-jährigen Oberweißenbrunnern erstmals einen Zweigverein des Rhönklubs. Im ersten Protokoll wird als Motivation den Verein zu gründen ein „Werteverfall bei der Jugend“ angeführt, dass nämlich „die Jugend als Folge der Kriegswirren verrohe und zu etwas Idealem nicht mehr zu gebrauchen sei“ und dass man dagegen etwas tun wolle. Zur Geburtstagsfeier kommen achtzig Mitglieder trotz Schneesturm und Eisregen. Die Oberweißenbrunner sind so ein Wetter gewohnt.
Mit einfühlsamer Musik und A capella-Gesängen bereichert die Oberweißenbrunner Band „Die Oldies“ die Feier.
Skisport und Wandern sind die Schwerpunkte der ersten 32 Jahre.
Das Gründerteam schart sich um Josef Müller. Einen Ruf in ganz Deutschland erkämpfen sich die Skisportler; Helmut Simon, Hans Schrenk, Kilian Abert, Hans Vorndran, Florian Schneider, Wilhelm Fuß, Werner Müller, Alfred Gundelach, die Annon-Brüder, um einzelne von vielen Sportlern zu benennen. Der Skispringer Wendelin Faulstich verpasste nur knapp die Olympiateilnahme; ein Selfmadesportler.
Im Wanderbereich waren jeweils mit über dreißig Jahren im Vorstand engagiert:Karl Roth als Wanderwart, Leo Vorndran als Wegewart, auch sein Nachfolger Artur Abert; insbesondere die zwei Vorsitzenden Adalbert Prüller und Otto Schaller. In der Ära Otto Schaller – Ehrenvorsitzender – werden weitere innovative Initiativen bei einer starken Mitgliederbeteiligung aus der Taufe gehoben: Mehrtagesfahren, „soweit die Füße tragen“, Kinderaktivitäten, und vieles mehr. Unter Oswald Kehm – Vorsitzender nach 2006 – ist der Vorstand weiter aktiv. Dem damals 550-Einwohner-Dorf gehören fast 350 Mitgliede dem Rhönklub an; heute kaum weniger.
Der derzeitige Vorsitzende Bernhard Walter beschreibt die momentanen Stärken des Zweigvereins:
Das sind:
- aktives Netzwerk zu vielen Zweigvereinen,
- große Vielfalt an Veranstaltungen und Wanderungen mit Wanderwart Georg Salz-Frühauf,
- geordnete Finanzen mit Uschi Reinhart,
- Schriftführerin Ute Vorndran mit starkem Einbringen bei Veranstaltungen,
- Wegewart Martin Eisenmann markiert 65 Kilometer Wanderwege, Entenrennenchef,
- die Kulturwartin Daniela Wagner als Motor der fast 600-seitigen Dorfchronik (staunenswert),
- Naturschutzchef Michael Reinhart verantwortet fast 700 Stunden jährliche Naturschutzarbeit,
- Familienwartin Sophia Herbert mit über 20 % der Mitglieder unter 27 Jahre;
- versierter Beisitzer Alfred Stary ein Macher in verschiedenen Aufgaben.
Um dieses Team beteiligen sich etwa 30 Mitglieder im sogenannten Kompetenzteam in diesem breit aufgestellten Macher-Verein. Dies geschieht auf der Basis einer über 75-jährigen aktiven Entwicklung.
Eingebunden in der Dorfgemeinschaft beteiligen sich Wintersportverein, Feuerwehr, Musikkapelle, Kirchenchor, Kirchenverwaltung, Kindergarten, Kirmes, Blasmusik Rhöner Schwung und die Band Oldies. Derer aller Grußworte mit anerkennenden Worten zur Vergangenheit, zum Ideenreichtum und mit Wünschen für Mut die Zukunft zu meistern, werden ausgesprochen. Ein regelmäßiger Gedanken- und Aktivitätsaustausch findet mit den Zweigvereinen Poppenhausen, Gersfeld, Bischofsheim, und Walddörfer statt. So beziehen sich deren Grußworte auf das erfrischende Miteinander und die Kraft für die Zukunft. Mit ruhiger klarer akzentuierter Stimme appelliert der Vorsitzende beim Blick in die Zukunft an die Mitglieder in sich zu gehen, die eigenen Fähigkeiten zu sehen, Mut zum Mittun und für eine Übernahme von Verantwortung zu erkennen; bei sich selbst, in der Familie und im Bekanntenkreis.
Für die Vorstandswahl im März diesen Jahres fehlen – Stand 5.1.2025 – Kandidaten für die Ämter Vorsitz, stellvertretender Vorsitz, Kassenwart und Kulturwart.
Ohne die Besetzung der drei erstgenannten Ämter drohe dem Zweigverein Oberweißenbrunn im späten Frühjahr, auch bei der gezeigten Qualität, ein rabiates Ende.
"Der Preis eines Scheiterns ist einfach zu hoch", so Georg Salz-Frühauf.
Bild: Ehrenvorsitzender Otto Schaller mit Ehefrau Irmgard
