Alpenüberquerung - Vortrag von Raimund Kleinhenz
Alpenüberquerung - Erlebnisvortrag von Raimund Kleinhenz
Von Oberweißenbrunn über die Alpen
Erlebnisvortrag von Raimund Kleinhenz auch für Nachmacher
Im Rhönklub Oberweißenbrunn wurde in 2019 eine Regelmäßigkeit begonnen am ersten Samstag der Fastenzeit einen Erlebnisvortrag von Menschen aus der Region anzubieten; Menschen denen man über das Jahr selbst begegnen kann. Dieses Mal berichtete das Vorstandsmitglied Raimund Kleinhenz von seiner Alpenüberquerung im Juni 2019. Das Dorfgemeinschaftshaus war gefüllt mit zahlreichen Mitgliedern, aber auch mit etwa zwanzig Interessenten aus den umliegenden Landkreisen welche Tipps für das eigene vergleichbare Vorhaben bekommen haben.
Da es zahlreiche Routen über die Alpen gibt wurde die Entscheidung gegen die bekannteste aber sehr überlaufende Route E5 ab Oberstdorf getroffen. Stattdessen ging es in einer Gruppe mit sieben weiteren strammen Wanderern von einem Innsbrucker Bergführer angeführt in Berchtesgaden los. Die Tour begann mit einer Überfahrt auf dem Königssee, weiter nach Maria Alm im Salzburgischen, über die Tauern am Großglockner vorbei, ins Defreggental, randwärts im Pustertal bis zu den Drei Zinnen. Insgesamt gilt dies als Trekkingtour des Schweregrades 4.
Mitzubringen sind eine gute Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Positiv wirkte sich ein halbjähriges Training mit einer Gehstrecke von monatlich einhundert Kilometern bei unterschiedlichen Wetterbedingungen aus; teilweise auch mit einem 12-kg-Rucksack. Bei den sieben Tagestouren wurde jeweils um die sieben Stunden gegangen und in der Regel ein Höhenunterschied von über eintausend Metern mit Gehstöcken bewältigt. Der Bergführer bestand auf eine streng strukturierte und einzuhaltende Getränkeaufnahme und regelmäßige nicht zu lange Pausen. Dass sich dies auszahlte sahen die Teilnehmer beispielsweise am Bestehen der großen Herausforderung über die gesamte Zeit. Auch konnten positive Vergleiche mit drei anderen Gruppen gesehen werden welche einen jüngeren Altersdurchschnitt hatten, früher aufgebrochen sind und dennoch auch mal markante Tiefs über den Tag zu überstehen hatten.
Begleitet von durchweg schönem Wetter konnte die eindrucksvolle Schönheit der Berge auch schweigend genossen auf die Wanderer einwirken; dankbare Ehrfurcht aufkommend. Da der vorausgehende Winter sehr schneereich war mussten zahlreiche Schneefelder überwunden wo sonst um diese Jahreszeit schon Almwiesen blühen; Sonne auf Schnee als wärmendes Erlebnis. Überrascht waren die Teilnehmer darüber was ein Bergführer in lebendiger Weise zu Geologie, Flora und Fauna zu sagen hatte.
Die gesamte Bekleidung und weitere Utensilien für die sieben Tage mussten in einem Rucksack – Gesamtgewicht von neun bis zwölf Kilogramm – am Körper mitgeführt werden. Es gab also keine Begleitfahrzeuge welche Reisetaschen und Koffer mittransportiert haben.
Das Besondere an dem Erlebnis- und Bildervortrag war die Fähigkeit von Raimund Kleinhenz die Zuhörer mit seinen Augen die Tour mitfühlen zu lassen, sie an Leistungsgrenzen zu beteiligen und Mut zu geben auch solche Erlebnisse einmal zu wagen.
Die Mut- und Erlebnisvorträge des Rhönklubs Oberweißenbrunn werden, so der Vorsitzende Bernhard Walter abschließend, aufgrund der sehr guten Resonanz in den nächsten Jahren fortgeführt.