Von "hinten" auf den Himmeldunkberg

Grenzsteine, Geologie und Aussicht

Bei einer kurzweiligen Wanderung von Oberweißenbrunn (OWB) über die Brendquelle, die Simmelsbergütte, den Schwedenwall, die hohe Hölle, den Himmeldunkberg und zurück nach OWB informierte der frisch gebackene DWV-Wanderführer Georg Salz-Frühauf (der auch gerne Schorsch genannt wird) über den klassischen geologischen Aufbau der Rhön, Wasserscheiden, kuriose Grenzverläufe am Schwedenwall und genoss mit den Teilnehmern herrliche Aussichten in alle drei Bundesländer der Rhön.

Wo ist hinten? Das fragten sich die Teilnehmer bei der ca. 13 km langen Wanderung „Von hinten auf den Himmeldunkberg“. Für die Oberweißenbrunner ist hinten da, wo es nach Hessen geht, für die Hessen ist das genau anders herum, aber es ging nun mal in OWB los.

Gewässer und Geologie

Nach dem Passieren der liebevoll gestalteten Brunnen auf dem Weg unterhalb des Teufelsbergs besuchte man die Brendquelle, den Ursprung des kleinen knapp 30 km langen Flüsschens, welches in Bad Neustadt in die fränkische Saale mündet. Ganz in der Nähe sieht man den hoch aufragenden Aufschluss eines ehemaligen Kalk-Abbaugebietes. Die Wanderer lauschten den Ausführungen des Wanderführers, der die klassische und oft gut erkennbare Geologie der drei Schichten der Rhön (Buntsandstein, Muschelkalk, Basalt) beschrieb. Dabei erklärte er, warum gerade am Übergang des Kalkhorizonts zum Buntsandstein so viele Quellen und Brunnen zu finden sind.

Zur verdienten Rast hatten die Wirtsleute der Simmelsberghütte kühle Getränke und gutes Essen im Angebot. Frisch gestärkt ging es jetzt mit herrlichem Ausblick auf den Wachtküppel bei Gersfeld und die Wasserkuppe, an Mosbach vorbei auf den Schwedenwall, wo auf 735 m Höhe die Wasserscheide Rhein/Weser überschritten wurde.

Kurioser Grenzverlauf

Über diesen Pass führte früher ein wichtiger Handelsweg zwischen Bamberg und Frankfurt. Die teils sehr gut erhaltenen Grenzsteine auf dem Schwedenwall (und weit darüber hinaus) datieren von 1872 (mit Nachsetzungen 1909) und markieren nicht nur die seit 1866 dort gezogene Grenze zwischen den ehemaligen Königreichen Bayern und Preußen, sondern zeigen hinter der teils noch gut erhaltenen alten Landwehr auch einen kuriosen Verlauf auf. Über einen sehr schmalen spitzen Stich des bayerischen Gebiets ins hessische Territorium lässt sich nämlich von Bayerischer Seite weit ins Hessenland schauen ...

Grandiose Ausblicke

Entlang der Grenze ging´s dann steil bergauf auf die 894 m hohe Hohe Hölle, dem höchsten Punkt der Tour. Traumhafte Ausblicke in die Bayerische und Thüringische Rhön bis in die Hassberge und den Steigerwald entlohnten die Wanderer für die Mühen. Bei der letzten Rast am Himmeldunkberg, offenbarte sich das Panorama von der Osterburg über Kreuzberg, Kissinger Hütte, Sinntal, Dammersfeld, Eierhauck und Schachen.

Der Blick auf Oberweißenbrunn, dem mit über 600 m.ü.NN höchtgelegenen Dorf Unterfrankens, ist immer wieder grandios.

Die Teilnehmer bedankten sich für die umfangreichen und interessanten Informationen und sind gespannt auf die nächste Tour.

 

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Bild 1: "Am Ursprung der Brend"  

Foto: Georg Salz-Frühauf

 

Bild 2: "Gut informiert posieren die Wanderer um einen gut erhaltenen Grenzstein zwischen Hessen und Bayern"  

Foto: Bernhard Walter

 

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