Gesundheit

Mit der Bewegung - dem Wandern - tragen wir wohl das wichtigste Instrument, unsere Gesundheit in Händen.

Traditionelle Ernährung als perfekte Ergänzung zum Wandern

Gesundheitswartin im ZV Oberweißenbrunn

Julia Eisenmann ist seit diesem Jahr neue Gesundheitswartin des Rhönklubs Oberweißenbrunn. Als Nahrungsforscherin liegt ihr Schwerpunkt auf der Vermittlung einer gesunden Ernährung nach historischem Vorbild.

Im folgenden führt sie aus, warum „Traditionelle Ernährung“ die perfekte Ergänzung zum Wandern ist.

Das Wandern verbindet uns mit der Natur, festigt das Bewusstsein für unsere schöne Heimat und trägt zu einer guten Gesundheit bei. Es gibt jedoch noch etwas, das ebenfalls diese drei Bereiche stärkt und das Wandern perfekt ergänzt: die Traditionelle Ernährung.

Was gesunde Ernährung mit Naturverbundenheit und Heimatbewusstsein zu tun hat, ist vielleicht nicht auf den ersten Blick erkennbar. Verbinden wir damit doch oft exotisches Obst, Kokosöl oder Süßkartoffeln. Sie werden von weit her eingeflogen und geben uns das Gefühl, dass in unserem Klima nichts ordentliches wächst. Was aber, wenn das nur eine Illusion gesunder Ernährung ist und diejenigen Lebensmittel, die zur Gesundheit des Körpers beitragen, direkt vor unserer Haustür im kühlen Rhöner Klima wachsen?

Diesen eigentlich sehr logischen Gedanken greift die Traditionelle Ernährung auf. Denn schließlich ist die Rhön bereits seit mehr als zwei Jahrtausenden besiedelt, und die Rhöner sind bisher auch nie ausgestorben, nur weil es im Winter keine spanischen Orangen gab. Im Gegenteil: die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), die übrigens einiges mit den Lehren Hildegards von Bingen gemeinsam hat, behauptet sogar, dass unserem Organismus diejenigen Lebensmittel besser bekommen, die im Klima wachsen, in dem wir leben. Orangen sollen demnach eine kühlende Wirkung haben, was wir im deutschen Winter eigentlich nicht unbedingt brauchen. Auch Saisonalität spielt eine Rolle, und das nicht nur bei Gemüse. Wer weiß schon noch, dass es zu vorindustrieller Zeit im Winter keine Milch gab?

Die Abhängigkeit von industriellen Lebensmitteln ist inzwischen relativ hoch und das alte Wissen unserer Urgroßmütter weitgehend vergessen. Parallel dazu nehmen chronische Erkrankungen zu und es herrscht große Verwirrung darüber, was denn nun gesund sei. Während früher die Hauptbedrohung der Gesundheit der Mangel und der Hunger war, so ist es heutzutage der Überfluss und das Unwissen. Die Traditionelle Ernährung versucht, das Beste aus beiden Zeiten zu vereinen und zeigt Möglichkeiten, auf intelligente und gesunde Weise mit der modernen Fülle umzugehen. Damit die Lust am Wandern nicht durch schmerzende Gelenke, schwere Beine oder ständiges Frieren beeinträchtigt wird.

Mehr zum Thema folgt in den folgenden Ausgaben sowie im Rahmen eines Vortrags im Gesundheitsmonat Oktober!